IBU Cup 2010 Altenberg

Altenberg 7.-10. Januar 2010

Um es vorweg zu nehmen: Das große angekündigte Schnee-, Wetter- und Verkehrschaos blieb aus. Jedenfalls in Sachsen. Oder man ist hier an Winterwetter gewöhnt… Entgegen allen Unkenrufen kamen wir jedenfalls pünktlich und gut mit dem Zug in die Stadt im Osterzgebirge.

Ja pünktlich!!!

Das schafft die Bahn bei gutem Wetter nie. Natürlich schneite es und wir stapften durch recht hohen Schnee zu unserem auf dem Berg gelegenen Ferienzimmer. Ein sehr mitteilsame Wirtin hat uns dort das ganze Wochenende mit allerhand Tratsch, aber auch guten Tipps versorgt. Ich weiß jetzt alles. Jawoll. Ich meine. Ich weiß auch das, was Micha und Heymi freiwillig niemandem erzählen würden. Grins

Es schneite die ganze Nacht und auch am Samstag Vormittag, als wir uns auf den Weg zum Bahnhof machten, von wo es mit dem Shuttle zur, ja leider nur zur Grenzstation ging. Ab da war laufen angesagt. Durch den Schnee. Bergauf. Ich hab vielleicht geschwitzt.

Wie allerorten üblich heißt auch die Biathlonarena in Altenberg nicht mehr „Am Hoffmannsloch,“ sonder „Sparkasse“. Nuja. Weil die Medien ein bisschen Theater gemacht hatten wegen des schlechten Wetters, waren nicht ganz so viele Zuschauer da. Im Vorjahr sollen es ja 3000 gewesen sein. Das ist für einen IBU Cup beachtlich. In diesem Jahr blieb es überschaubar. Ganze 200 hatten sich am Samstag mit uns raus getraut.

Weil ein ganz böse kalter Wind pfiff und ich eh lieber an der Strecke stehe, haben wir uns sofort in den Wald verkrümelt. Ich war ja ein bissl gespannt, wen ich so alles wiedertreffen würde. Natürlich haben wir uns auf Daniel Graf gefreut. Aber dann war auch noch Micha Rösch da, Carsten Pump sowieso und, oh welche Freude, Zdenek Vitek!!! Bei den Mädels freuten wir uns auf Anne Preußler und Sabrina Buchholz.

Beim Sprint der Herren hatten wir dann viel Spaß mit den Tschechischen Betreuern. Deren Anfeuerungsrufe klangen irgendwie wie PuttPuttPutt, womit man ja eigentlich die Hühner ruft, sollte aber wohl PodPodPod heißen. Zdenek lag ganz lange in Führung, bis der Toni Lang kam. Zweiter Platz am Ende für den Tschechen, der Erste für den Deutschen ehemaligen Langläufer. Dritter wurde der Schweizer Benjamin Weger. Und Rene Laurent Vuillermoz aus Italien wurde 10. Daniel lag nach dem 1. Schießen sehr gut, hatte dann im 2. drei Schießfehler. Das war wegen der extremen Windbedingungen an diesem Tag gar nicht so schlecht ( mit 0 ist nur einer durchgekommen), aber, wie er nach dem Rennen meinte, hatte er wohl einen schlechten Ski erwischt, der nach hinten hin immer mehr abgebaut hat. 40. Platz am Ende. Pumpi, der an diesem Wochenende sein Abschiedsrennen in Altenberg gab, ist 15. geworden.

Um ehrlich zu sein, sind wir schon mal während des Rennens für fünf Minuten ins Zelt geflüchtet – es war einfach so kalt. Nach der Siegehrung haben wir dann noch ein bissl mit Daniel gequatscht und sind dann rüber ins Hotel Lugsteinhof, wo wir uns bei Kesselgulasch und Kaffe aufgewärmt haben.

14:00 Uhr dann der Sprint der Damen und während bei den Herren über 120 Läufer an den Start gingen, waren es bei den Damen „nur“ etwas über 80. Die Deutschen waren richtig gut und belegten Top10 Platzierungen. Allen voran natürlich Sabu. Miriam Gössner gewohnt schnell und treffunsicher. Was das mit Biathlon zu tun hat, weiß ich nicht. Obwohl die Bedingungen natürlich wie bei den Herren extrem schlecht waren.

Wegen der Aufwärmung haben wir während des Rennens mal den Wald verlassen und sind ins Stadion gewackelt. Dort hatten wir zwar formidable Sicht auf den Schießstand, aber es pfiff auch ein dermaßen unangenehmer Wind…

Übrigens schneite es immer noch. Auch während der Siegerehrung, die eine gut aufgelegte Sabrina Buchholz, unaufhörlich quasselnd auf dem Siegertreppchen verbrachte, gefolgt von der Ukrainerin Lilja Vaigina-Jefremowa und Franziska Hildebrand.

Zurück durch den Wald ging‘s dann unter Schmerzen zum Bus, weil der Wind war inzwischen so kalt, dass ich dachte, mir erfriert das Gesicht. Aufgewärmt haben wir uns im Erzgebirgstübl in Altenberg, bevor wir uns wieder unter die Fittiche unserer redseligen Wirtin begeben haben.

Am Sonntag hatte der Wind nachgelassen. Es war fast ein bisschen angenehm. Während des Verfolgers der Herren hörte es sogar auf zu schneien. Dafür kroch jetzt so ein fieser Nebel ins Hoffmannsloch. Die Leute hatten gemerkt, dass das mit dem Wetterchaos eine Ente war und es waren nun immerhin 1000 Zuschauer da. Also immer noch sehr gemütlich. An der Strecke im Wald haben wir ordentlich den Daniel angefeuert. Er machte einen riesigen Satz von Platz 40 auf 5. Wieder ganz schlecht lief es dagegen bei Micha Rösch. Toni Lang aber machte seinen Doppelsieg an diesem Wochenende perfekt. Und für Pumpi war es das letzte Rennen. Wir sind zum Zieleinlauf extra ins Stadion gerannt, um den Altenberger bei seiner letzten Zieleinfahrt zu sehen. Toni Lang hat ihn mit Sekt bespritzt und alle hatten Spaß.

Nach dem ganzen Gefeiere und Geehre haben wir uns von Daniel verabschiedet und sind wieder zum Aufwärmen ins Hotel.

Dann, zum Rennen der Mädels hin, ging die Sicht gen Null. Der Verfolger wurde abgesagt. Stattdessen gab es ein Langlaufrennen, natürlich außer Wertung. Alle, bis auf die Amerikanerinnen, haben auch dran teilgenommen. Eine schöne Geste gegenüber dem Publikum.

Und dann war das Wochenende quasi rum. Rucksäcke geholt und ab ging’s nach Hause. Die Züge fuhren auch diesmal wieder fast pünktlich.

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